In seinem neuesten Buch Moralische Werte in dunklen Zeiten erinnert uns Markus Gabriel gleich in der Einleitung:

Die mit dem Paukenschlag der Französischen Revolution einsetzende Moderne beruht auf der Utopie der Aufklärung, die im Wesentlichen in der Idee besteht, dass unsere Institutionen – und damit an erster Stelle der Staat – zu Instrumenten moralischen Fortschritts werden, was nur möglich ist, wenn Wissenschaft, Wirtschaft, Politik sowie jede*r einzelne Bürger*in​ durch ihr / sein alltägliches Verhalten dazu beitragen, dass wir mit bestem Wissen und Gewissen individuell und kollektiv versuchen, das moralisch Richtige zu tun.

Direkt auf das Gesundheitssystem kann man beziehen:

Wer Tatsachen zu lange ignoriert und der Wirklichkeit ausweicht, verstrickt sich immer tiefer in eine Lebenskrise.

Und weiter:

Deswegen ist es, wie gesagt, an der Zeit, den Hauptgedanken der Aufklärung wieder ins Spiel zu bringen:
dass man durch Einsatz von Vernunft gemeinsam daran arbeiten kann, herauszufinden, was wir tun und was wir unterlassen sollen.

Zitiert aus: Gabriel, Markus. Moralischer Fortschritt in dunklen Zeiten:
Universale Werte für das 21. Jahrhundert (German Edition) (S.21).
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